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Der BVGF e.V. beim Kon­gress Armut und Gesund­heit: „Sozi­al gerecht: Gesund­heit – Umwelt – Kli­ma“ im März 2024

Der BVGF e.V. beim Kon­gress Armut und Gesund­heit: „Sozi­al gerecht: Gesund­heit – Umwelt – Kli­ma“ im März 2024

Der 29. Public Health-Kon­gress zum The­ma „Armut und Gesund­heit“ fand am 05. und 06. März an der Frei­en Uni­ver­si­tät Ber­lin unter dem Leit­mo­tiv „Sozi­al gerecht: Gesund­heit – Umwelt – Kli­ma“ statt. Über 2.200 Teil­neh­men­de, unter ande­rem auch der BVGF e.V., tru­gen wäh­rend der zwei­tä­gi­gen Ver­an­stal­tung zu Dis­kus­sio­nen über gerech­te Kli­ma- und Gesund­heits­chan­cen bei. 

Die Aus­wir­kun­gen des vom Men­schen ver­ur­sach­ten Kli­ma­wan­dels betref­fen welt­weit alle Regio­nen, jedoch nicht in glei­chem Aus­maß. Beson­ders betrof­fen sind dabei vul­nerable­re Bevöl­ke­rungs­grup­pen, die trotz gerin­gem Bei­trag zur Umwelt­be­las­tung über­pro­por­tio­nal stark lei­den (Dis­kus­si­ons­pa­pier zum Kon­gress Armut und Gesund­heit 2024). 

Frau Prof. Dr.in Ale­na Buyx fasst in ihrer Key­note zusam­men „Wer arm ist, ist auch kli­ma­krän­ker. (…) Sozia­le Lage, Gesund­heit und Kli­ma bil­den ein Drei­eck. Im Zen­trum steht eine stei­gen­de Vulnerabilität.“ 

 

Im Fol­gen­den die wich­tigs­ten Ein­drü­cke unse­res Teams: 

Ernäh­rungs­ar­mut als Gesund­heits­ri­si­ko – Lil­li Iser (Ver­band­s­as­sis­tenz):

“Wie bei der Eröff­nungs­re­de Prof. Dr. Karl Lau­ter­bach sag­te, muss der Kli­ma­wan­del (vor allem des­sen Aus­wir­kun­gen) und Gesund­heit zusam­men gedacht wer­den. Die­se Ver­knüp­fung wur­de in den viel­fäl­tigs­ten Prä­sen­ta­tio­nen deut­lich gemacht. Als ange­hen­de Gesund­heits­för­de­rin durf­te ich span­nen­den Vor­trä­gen lau­schen, so bei­spiels­wei­se der Vor­stel­lung des ‚IN FORM’-geförderten Pro­jekts ‚Tafel is(s)t gesund und nach­hal­tig’ und ‚Kli­ma­Food’ unter dem Vor­trags­mot­to ‚Ernäh­rungs­ar­mut als Gesund­heits­ri­si­ko’. Die­se Pro­jek­te haben auf­ge­zeigt, wie die Gestal­tung gesund­heits­för­der­li­cher Lebens­wel­ten aus­se­hen kann. 

Zudem habe ich gemein­sam mit dem Team des BVGF e.V. span­nen­de, fach­über­grei­fen­de Gesprä­che an unse­rem Stand füh­ren kön­nen. Ich bin sehr dank­bar dafür, mei­ne ers­te Kon­gress-Erfah­rung gemein­sam mit dem BVGF gemacht und Impul­se für die Arbeit und das Netz­wer­ken für den Berufs­ver­band erhal­ten zu haben.“ 

 

Armuts­prä­ven­ti­on und Par­ti­zi­pa­ti­on – Kari­na Her­zog (2. Vorstandsvorsitzende): 

„Der Besuch des Public Health-Kon­gres­ses war für mich auch in die­sem Jahr eine berei­chern­de Erfah­rung. Beson­ders inter­es­sant war eine Ver­an­stal­tung der Lan­des­ver­ei­ni­gung für Gesund­heit und Aka­de­mie für Sozi­al­me­di­zin Nie­der­sach­sen Bre­men e. V. Dort wur­de das Modell der ‚Struk­tu­rel­len Armuts­prä­ven­ti­on in Kom­mu­nen’ vor­ge­stellt. Die Sprecher:innen teil­ten ihre Erfah­run­gen und beton­ten die Not­wen­dig­keit, armuts­be­zo­ge­nes Wis­sen auf­zu­bau­en und eine armuts­sen­si­ble Hal­tung zu entwickeln. 

Im World­ca­fé ‚Par­ti­zi­pa­ti­on wirkt? Wirkt Par­ti­zi­pa­ti­on?’ erhielt ich wei­te­re Erkennt­nis­se zur Fra­ge, wie wir vul­nerable Bevöl­ke­rungs­grup­pen errei­chen kön­nen. Das BIG-Pro­jekt (Bewe­gung als Inves­ti­ti­on in Gesund­heit) wur­de vor­ge­stellt, und es wur­de deut­lich, dass Par­ti­zi­pa­ti­on Zeit benö­tigt. Die betei­lig­ten Praktiker:innen und Wissenschaftler:innen haben in den letz­ten 15 Jah­ren gemein­sam gelernt, dass ergeb­nis­of­fe­ne Pro­zes­se ziel­füh­ren­der sind als die blo­ße Finan­zie­rung von Projekten. 

Ein herz­li­ches Dan­ke­schön gilt dem Gesund­heit Ber­lin-Bran­den­burg e. V. für die Orga­ni­sa­ti­on des Kon­gres­ses sowie den zahl­rei­chen Wissensvermittler:innen und mei­nen Kol­le­gin­nen Ani­ta Löff­ler, Fran­zis­ka Stru­be, Lil­li Iser und Jule Schle­gel. Gemein­sam haben wir die Zeit im Team genos­sen, uns mit ande­ren Gesundheitsförder:innen ver­netzt und neue Plä­ne für den BVGF geschmiedet.“ 


Span­nungs­fel­der in der Gesund­heits­förderung – Jule Schle­gel (Ver­an­stal­tungs­as­sis­tenz):

„Mein ers­ter Besuch des Kon­gres­ses Armut & Gesund­heit war eine erkennt­nis­rei­che Ver­tie­fung in die Welt der Gesund­heits­förderung und ermög­lich­te mir wert­vol­le Gesprä­che mit zahl­rei­chen Akteu­ren die­ses Bereichs. In den Gesprä­chen und Vor­trä­gen erhielt ich viel­sei­ti­ge Ein­bli­cke, wobei mir die Viel­falt, die Bedeu­tung als auch die zahl­rei­chen Her­aus­for­de­run­gen in der Gesund­heits­förderung bewusstwurden. 

Die Teil­nah­me an ver­schie­dens­ten Vor­trä­gen bot mir ein brei­tes Spek­trum an Ein­bli­cken. Beson­ders beein­dru­ckend war der Vor­trag über die Prä­ven­ti­on weib­li­cher Geni­tal­be­schnei­dung, der das tabui­sier­te The­ma auf­griff und das par­ti­zi­pa­ti­ve Pro­jekt ‚CoPF‘ aus Mün­chen vor­stell­te. Eben­so inter­es­sant war die Dis­kus­si­on über die Span­nungs­fel­der in der For­schung am Bei­spiel der Gesund­heits­ver­sor­gung von Men­schen ohne Kran­ken­ver­si­che­rung, die auf­zeig­te, wie For­schung durch Daten­lü­cken (z.B. nach dem Mot­to ‘no data – no pro­blem‘) und dem Ein­fluss des Kapi­ta­lis­mus (För­der­mit­tel) gelenkt wird. 

Der Vor­trag über die kom­mer­zi­el­len Deter­mi­nan­ten für Gesund­heit ver­deut­lich­te ein­drucks­voll den Ein­fluss den Kapi­ta­lis­mus auf Gesund­heit und Umwelt aus­wirkt, indem er bei­spiels­wei­se die Wer­bung für unge­sun­de Kon­sum­gü­ter sowie die Arbeits­be­din­gun­gen in der Land­wirt­schaft (z.B. Expo­si­ti­on Pes­ti­zi­de) thematisierte.“

 

Berufs­feld Gesund­heits­förderung bekannt machen – Ani­ta Löff­ler (1. Vorstandsvorsitzende): 

„Der Kon­gress Armut und Gesund­heit war für mich mal wie­der eine wun­der­ba­re Gele­gen­heit mit Kolleg:innen aus der Gesund­heits­förderung ins Gespräch zu kom­men. Dabei habe ich auch gemerkt, wie wich­tig es gera­de für uns aus dem Berufs­ver­band Gesund­heits­förderung ist, sich auch aus dem gewohn­ten Umfeld her­aus zu bege­ben. So war es für mich doch über­ra­schend, wie vie­le Men­schen, wenn­gleich sie durch Beruf oder Stu­di­um den Weg zum Kon­gress Armut und Gesund­heit gefun­den haben, sich nicht mit der Bezeich­nung „gesund­heits­för­der­li­che Beru­fe“ iden­ti­fi­zie­ren oder eine Erklä­rung brauch­ten, was dar­un­ter zu ver­ste­hen ist und ob wir sie sich dazu zäh­len dür­fen. Das hat mir noch ein­mal gezeigt, wie wich­tig es auch wei­ter­hin ist, das Berufs­feld Gesund­heits­förderung bekannt zu machen und vor allem auch Berufs­grup­pen anzu­spre­chen, die nicht direkt die Gesund­heits­förderung im Berufs­ti­tel haben, wie zum Bei­spiel Sozialarbeiter:innen und ‑pädagog:innen, Mediziner:innen, Hebammen/Entbindungspfleger:innen, Stadtplaner:innen etc.“

 

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